Julians 51 von 54: Albanien – 30.04.2014

Diese Zeilen werden gerade liegend aus dem Airport in Skopje verfasst nach lecker Skopsko. Doch wie kommt es dazu? Ich glaub so viele verschiedene Leute hab ich noch nie gefragt, ob sie Lust hätten auf ne Tour wie jetzt mit dem Ziel Albanien. Leider war das Urlaubsbudget oder nur das Budget verbraucht oder aber der erste Mai und dessen Feierlichkeiten waren im Weg, sodass ich mich alleine auf den Weg machte. Wizzair brachte mich nach Skopje, reguläre Ankunft 23:50 Uhr, sodass ich damit gerechnet habe um 00:30 Uhr beim Raf in Skopje (erste Couchsurfingerfahrung) zu sein. Doch dann kam die Meldung vom Captain, dass es wohl ein Problem mit der Beschaffenheit der Scheibe im Cockpit geben würde und ein Riss sich breitmacht. Da Carglass in der Luft nicht zu erreichen war mussten wir ne Notlandung in Budapest hinlegen und die Maschine wechseln. Jeder weiß, dass es ne Menge Passagiere gibt die unheimlich lange brauchen um ihr Handgepäckstück fachgerecht zu verstauen und anschließend den passenden Sitz einzunehmen. In der Maschine waren mit mir etwa 6 Deutsche, der Rest aus Mazedonien, Albanien, dem Kosovo und Serbien. 90% der Anwesenden hatten nichts mit einem Vielflieger gemein und so zog sich die ganze Prozedur ein wenig hin. Immerhin schaffte ich ein inoffzielles Upgrade in eine freie Sitzreihe. Landung um 2:15 uhr, was neben mäßiger Laune noch das Nicht-Vorhandensein des Mietwagenfreaks nach sich zog. Telefonisch wurde der dann aus seinem Bett zum Airport bestellt, das dauerte alles sehr lange, sodass ich gegen 4 Uhr mein Lager beim Raf in skopje bezog, der zwar sichtlich genervt war, aber Verständnis zeigte. Etwa 3 Stunden Schlaf und ne Tasse Cafe mussten genügen um die Mietschleuder abermals an seine Grenzen zu treiben. Im Flieger traf ich 2 mazedonische Frauen die mir dringend davon abrieten alleine diese Strecke zu fahren, zu viele Irre, Sicherheitslage und die Straßenverhältnisse waren die Hauptgründe. Der Business-Typ vom Mietwagenstand sagte nur: „Albanien alleine mit dem Auto? Mutig…“ Ohne weiter zu erläutern. Naja ich stellte die Weichen mit dem wiedermal tadellosem Navi Skobbler ein und fuhr die Piste entlang und sooo tragisch ist die Strecke nicht. Das Spiel sollte in Pogradec stattfinden, also die richtig schlimmen Straßen in Albanien sollte ich nicht befahren. Wobei die 20km vor Pogradec nur roter Schotter und Schlaglöcher beinhaltet, dazwischen Busse, Autos, Motorräder, Fußgänger, Kühe und Schafe, sodass die ausgegebene Höchstgeschwindigkeit von 30km/h praktisch niemals erreicht werden konnte. Ansonsten einfach viele Kurven und Landstraßen dafür aber einige landschaftliche Entschädigungen rund um den Ohrid-See (gesprochen Ochitt mit Betonung auf dem O). Angekommen hab ich erstmal gesehen was albanische „Straßen“ so können. Also wenn man in eine Seitenstraße fährt, dann ist nicht mehr viel mit Asphalt, nur Matsch und riesige Löcher, keine Ahnung wer die da reinsprengt, aber ich dachte ein paar Mal, dass das rental car seinen Geist aufgibt. Ich parkte irgendwann und konnte die Tür nicht öffnen, weil sich nen Bettlerkind an meiner Tür ausließ. 100 mal Kopfschütteln half nicht, ich musste erst ihre Füße etwas touchieren mit der wiederangeschmissenen Karre damit sie verstand, dass bei mir maximal nen Plattfuß zu holen war. Ich fuhr die Straße am See noch etwas entlang und fand nen Parkplatz vor einem Cafe. Dort ließ ich mir den Spielplan bestätigen und stellte fest, dass das Stadion nur 300m entfernt war. Die ansässige Polizei ließ mich umsonst als VIP rein, weil ich mit einheimischer Währung nicht dienen konnte. Stadion war ok, nix wirklich überragendes, einige Wohnhäuser und ein Nebenplatz hinter der Gegengeraden rundeten die Ansicht ab, sodass ich mir zufrieden ein 2:1 anguckte. Support gab es nicht, aber bestimmt an die 500 Zuschauer, hatte ich gar nicht mitgerechnet in der albanischen zweiten Liga. Anschließend direkt wieder in die Karre und den See nochmal andersrum abfahren, um auch den zweiten Grenzübergang in der Nähe mit zu nehmen und diese Entscheidung brachte mir etwa 30min Zeitersparnis ein. Niemand an dem Minigrenzübergang außer mir, und die Umgehung der Schotterpiste taten den müden Augen gut. Ich wollte einfach nur ins Bett. Gegen 21:00 Uhr stand ich mit Sack und Pack vor der Wohnung vom Raf, ich rief kurz durch und er sagte, dass ich mir irgendwie Zugang verschaffen solle in den Häuserblock um Zugriff auf sein WLAN zu bekommen, dann würde er mir ne Karte schicken zu dem Ort wo er gerade ist, das sei nicht weit und ist ne Tanz in den Mai Party. Puh, da musste ich leicht schlucken. 3h Schlaf und 8 Stunden Karre (natürlich ohne Stopps, der geübte Driver hält erst an wenn der Tank alle ist) wollten es nicht wahr haben, dass ich jetzt durch die Nacht mit nem kleinen Kartenausschnitt irgendeine Party finden muss. In das Haus kam ich nach vergeblichem Läuten alle Klingeln durch die Tiefgarage. Dann kam die Karte, aber es waren wirklich nur etwa 10min Fußweg mit gediegenen Gästen, alle eher schick außer mir und etwa 10 Jahre älter, aber das tat dem ganzen kein Abbruch. Etwa 2/3 kamen aus Deutschland (Raf ist Pole der sehr gut Deutsch spricht, 5 Jahre in China gewohnt hat und nun Lehrer in Skopje ist), und die Unterhaltungen fanden alle auf englisch statt, damit der Rest der Meute folgen konnte. So konnt ich noch gratis Bierchen und Nudelsalat abgreifen und ein paar wirklich nette Menschen kennenlernen, CL lief auch im TV und nach einigen guten Wünschen für die letzten 3 Länder ging es gegen 1 Uhr auch schon nach Hause. Heute Morgen gabs dann bestimmt 2 Stunden lecker Frühstück und jede Menge brauchbare Tipps für anstehende Asien/Ozeanien Aufenthalte vom Raf gepaart mit verrückten und witzigen Stories seiner Erlebnisse. So mietete er sich in Vietnam beispielsweise nen Motorradfahrer, der ihm das Land zeigte oder fuhr per Anhalter durch Malaysia. Tipps gabs auch zu Fortbewegungsmitteln z.B. für Neusseland oder einfach schöne oder sonst wie sehenswerte Orte und Inseln in Südostasien und Umgebung. Ground gehakt, Land in grün gefärbt und um ein paar Erfahrungen reicher! Einläuten zum Treppchen: 1,2,3 noch…

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